■ Berliner Telegramm
: Mama mia MaDonna Kipp-Kipp

„Ich finde es gut, daß sie (die Jungen) nicht die Regel kriegen, weil es sonst die Umwelt verschmutzt“ (Fantaghiro 13 J.). – „Warum redest du manchmal schlecht über die Mädchen, mit denen du rumhängst oder zusammen bist?“ – „Aus Langeweile“ (Dennis 14 J.). Das sind keine Ausschnitte aus der neusten Ausgabe der Bravo, sondern Zitate aus der Zeitschrift Kipp-Kipp, herausgegeben von dem Mädchenladen MaDonna Mädchenkult.Ur e.V. Die Zeitung ist für 2 Mark von Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren in Neukölln zu erwerben, die die Zeitung mit Interviews, Kurzgeschichten, Rätseln und Gedichten auch selber machen. Durch den Verkauf der Kipp-Kipp und einiger anderer selbstkreierter Kunstwerke soll der Erhalt des Mädchenladens im Rollbergviertel gesichert werden, damit ein Forum erhalten bleibt, in dem sich Mädchen in dem sonst sehr gewalttätigen Kiez konstruktiv am öffentlichen Leben beteiligen und Kreativität entwickeln können. Denn wie schon Sven (16) in der Kipp-Kipp auf die Frage, wie er sich fühlt, wenn er Mist gebaut hat, antwortet: „Das ist relativ. Zuerst fühle ich mich cool, und wenn ich darüber nachdenke, fühle ich mich oft schlecht.“ Und wie wir auch aus der Kipp-Kipp wissen, liegt das offenbar nicht daran, daß er seine Tage hat. eb

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