: Larry Bird verliert seine weiße Weste
■ NBA-Play-offs: Wunderknabe Tim Duncan wird als Rookie des Jahres geehrt und führt die San Antonio Spurs zum Sieg gegen Phoenix
Berlin (taz) – Jede Serie geht einmal zu Ende, war sie auch noch so kurz. Auch Larry Bird mußte einmal ein Play-off-Spiel als Trainer verlieren. Nur daß es den Rookie-Coach der Indiana Pacers ausgerechnet gegen die Cleveland Cavaliers erwischt, die sein Team in den beiden ersten Begegnungen des Achtelfinales locker beherrscht hatten, war dann doch überraschend. Mit einem 86:77 verkürzten die Cavaliers die Best- of-Five-Serie auf 1:2 und können am Donnerstag ausgleichen.
„Hätten wir drei Spiele am Stück verloren, wäre der Sommer sehr lang geworden“, freute sich Shawn Kemp. Der Power Forward war mit 31 Punkten überragend und brachte das zurückhaltende Publikum in der nicht ausverkauften Gund Arena von Cleveland in Wallung: „Wer jetzt nicht aufgeregt ist, hat hier nichts verloren.“
Tim Duncan wurde vor dem dritten Spiel seiner San Antonio Spurs gegen die Phoenix Suns als Rookie des Jahres ausgezeichnet. Anschließend wurde er der Ehrung gerecht, holte 22 Punkte, 14 Rebounds und ein Lob vom Kollegen David Robinson: „Tim spielt schon die ganze Serie phantastisch.“ Die Spurs gewannen mit 100:88 und führen nun mit 2:1. Ein Sieg heute im heimischen Alamodome und man stünde im Viertelfinale. Spurs-Coach Popovich meinte, daß nicht einmal die guten Statistiken ausdrücken könnten, was Duncan wert ist: „Seine Defense erlaubt uns so zu spielen, wie wir spielen. Alles beginnt hinten.“
Danny Ainge, Trainer der Suns, sah die Gründe in der veränderten Taktik der Spurs, die nicht wie gewohnt mit den drei Riesen Duncan, Robinson und Will Perdue, den sogenannten „Triple Towers“, gleichzeitig spielten, sondern mit einer kleineren Aufstellung auf die Suns reagierten, die gerne mal mit vier Guards auflaufen. „Ihre große Aufstellung hat uns weh getan“, sagte Ainge, „ihre kleine Aufstellung hat uns gekillt.“ to
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen