: taz-Korrespondent im Kongo in Haft
■ Peter Böhm vor drei Wochen festgenommen
Berlin (taz) – Der taz-Korrespondent in Ostafrika, Peter Böhm, ist seit drei Wochen in der Demokratischen Republik Kongo in Haft. Böhm wurde am 12. April im Osten des Kongo nahe der Grenze zu Uganda und Ruanda festgenommen und am nächsten Tag in die Hauptstadt Kinshasa überführt. Seitdem ist er unter dem Vorwurf der Spionage in einem Gefängnis des kongolesischen Staatssicherheitsdienstes inhaftiert. Bemühungen der Deutschen Botschaft, ihn freizubekommen, sind bisher ohne Erfolg geblieben. Es ist die erste dauerhafte Festnahme eines europäischen Journalisten im ehemaligen Zaire seit dem Sturz des Mobutu-Regimes durch Laurent Kabila 1997.
Böhm war am 6. April aus Uganda nach Kongo eingereist. Er war im Begriff, eine mehrwöchige Reise durch das Afrika der Großen Seen anzutreten. Seine Verhaftung sechs Tage später blieb zunächst unbemerkt. Die deutschen Behörden wurden Anfang letzter Woche, also nach zwei Wochen, davon in Kenntnis gesetzt. Die taz ist seit Mittwoch informiert.
Was ihm im einzelnen zur Last gelegt wird, ist nicht bekannt. Seine Festnahme erfolgte in einem Kriegsgebiet, wo Rebellen aus Kongo, Uganda und Ruanda operieren. Peter Böhm hat in den letzten Jahren mehrfach die Region bereist und berichtet seit Ende 1997 für die taz aus Kenias Hauptstadt Nairobi.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen