Kürbisse aufm Kiez

■ Laut und für lau: Die Smashing Pumpkins rocken den Spielbudenplatz

Nur in der schönen Welt des Top-Group-Pop geschehen heuer noch Zeichen und Wunder: Die Smashing Pumpkins spielen am kommenden Donnerstag (19 Uhr) für umme. Hier in Hamburg. Gründe: 1. Eine Brauerei gibt Geld (sechsstellig). 2. Die Reeperbahn ist der Hort der letzten großen Gefühle. 3.Ihr Anfang Juni erscheinendes Album Adore kommt vom straighten Rock'n'Roll ab und nähert sich einem neuen Sound in Richtung Blues-Spirit.

Laut Sänger Billy Corgan standen alte Aufnahmen vom legendären Howlin' Wolf für so manchen der nunmehr 14 neuen Songs Pate. In den Abgrund zwischen opulent-pathetischem Klang und den schmerzsüchtigen Worte der Zerstörung und Suche nach Halt tritt die Kraft der Seele. Die frühen Fünfziger also als Hoffnung für die „lost generation“, deren Orientierungslosigkeit eine ganze Gesellschaft angesteckt hat? Immerhin verspricht diese Konstellation eine interessante Umsetzung bei der Band, die immer doch noch ein bißchen schräger klang. Was Neues vielleicht aber auch nur insoweit, daß selbst das größte Chaos im Kopf manchmal die Lichtung braucht. Hoffentlich scheint wenigsten die Sonne über Pauli. mtl