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Jugendlicher Forscherdrang

Der Stoff, aus dem Erfindungen sind: Hamburger Jugend erforscht Fahrradklau und Weihnachtsbaumbrand  ■ Von Birgit Strietzel

Pawel Kazakow weiß, wie man Fahrraddiebe verjagt. Der 15jährige Gymnasiast aus Billstedt hat eine Alarmanlage für Drahtesel erfunden. Und damit ist er nun einer von 180 KandidatInnen, die in der Zeit vom 21. bis 24. Mai darum bangen, ob sie einen ersten Preis beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ ergattern.

Die Idee zur Radalarmanlage kam dem Schüler, nachdem er eines Tages anstatt seines Rades einen leeren Fahrradständer vorfand. Technik faszinierte ihn schon immer, und so machte sich Pawel daran, einen etwa 15 cm großen Kasten zu entwerfen, der am Fahrradrahmen angeschraubt werden kann. Ein grünes Lämpchen zeigt an, ob die Anlage scharf ist. „Versucht nun jemand, das Fahrrad aus dem Ständer zu heben, schreit sofort der Alarm“, merkt der Erfinder nicht ohne Stolz an. Und hält dieser Schrei, der 40 Sekunden lang anhält, tatsächlich potentielle Fahrraddiebe vom Klau ab? Der 15jährige Pawel setzt auf den Abschreckungseffekt: „Es genügt schon, die Alarmanlage gut sichtbar anzubringen“, sagt er. „Bei mir hat es seitdem keiner mehr versucht.“

Auch Markus Stiehm (19), Maria Kühne (18) und Anna Kornbrodt (19) gehören in diesem Jahr zur Jugend, die forscht. Ihr Beitrag firmiert unter dem Titel: „Augen auf beim Weihnachtsbaumkauf“. Geweckt wurde der Forscherdrang der drei SchülerInnen vom Gymnasium Heidberg vom Chemielehrer. Der erzählte eines Tages vom Brand seines Weihnachtsbaumes, der plötzlich lichterloh in Flammen stand, ohne daß kokelnde Zweige den Brand angekündigt hätten.

Da muß es Unterschiede beim Tannenbaum geben, lautete die Ausgangshypothese der drei angehenden AbiturientInnen. Also untersuchten sie die Brennbarkeit von Nordmannstanne und Stechfichte. „Der Anteil ätherischer Öle ist bei der Tanne 2,6mal so hoch wie bei der Fichte“, erklärt die 19jährige Anna Kornbrodt. Und ätherische Öle tragen zum Zimmerbrand enorm bei. „Brennt da eine Nadel, ist der ganze Baum verloren.“

Markus Stiehm erklärt wieso: „Weil die Zündung wie eine Kettenreaktion von Nadel zu Nadel weitergegeben wird.“ Da die Nordmannstanne außerdem kein guter Wasserspeicher ist, trocknet der Baum im Zimmer immer mehr aus. Mit der Zeit wird der Baum also immer brandgefährdeter. Ganz anders die Fichte. „Weil die Stechfichte ursprünglich aus den Rocky Mountains kommt“, so weiß Anna, „kann sie das Wasser besser speichern.“

Dennoch bevorzugen die meisten Weihnachtsbaum-KäuferInnen nach wie vor die Nordmannstanne. Denn die verliert nicht so schnell ihre Nadeln. Der Tip der drei JungforscherInnen: „Wenn man schon nicht auf echte Kerzen verzichten will, sollte man halt öfter mal saugen.“ Das sei doch allemal besser als einen weihnachtlichen Zimmerbrand zu riskieren.

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