: Die Morde und die Mörder von Acteal
Am 22. Dezember wurden in dem Dorf Acteal 45 unbewaffnete Menschen von rund 60 schwerbewaffneten Männern ermordet. 21 wurden bei dem Massenmord zum Teil schwer verletzt, 48 Kinder haben ein Elternteil oder gleich beide verloren. Als Entschädigung hat die Landesregierung den Hinterbliebenen rund 35.000 Pesos (rund 7.500 Mark) pro Toten, 25.000 Pesos für Arbeitsunfähige und 10.000 für Verletzte angeboten. Gegen 113 Tatverdächtige, darunter auch Soldaten und Polizisten, laufen Strafverfahren. Einige der Inhaftierten sind in den Hungerstreik getreten, weil sie – nach eigener Aussage – nicht zu „Sündenböcken“ für ihre Befehlshaber gemacht werden wollen. Seit dem Massaker sind in Chiapas über 30 weitere Menschen der politischen Gewalt zum Opfer gefallen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen