: San Pedro Chenalhó
Einer der 17 Gemeindebezirke im chiapanekischen Hochland. Dort leben knapp 30.000 Menschen, die meisten von ihnen Tzotziles, eine Minderheit, die zum Volk der Tzeltales gehört; nach offizieller Statistik gilt die Gemeinde als „sehr marginalisierte Region“, 43 Prozent der Haushalte haben Wasserleitungen, 22 Prozent einen Stromanschluß und gerade mal 6 Prozent Kanalisation. Bei den Landtagswahlen 1994 kam die linksoppositionelle PRD hier noch auf 63,32 Prozent aller Stimmen; bei Wahlen im Oktober 1995 hatten sich über dreiviertel der WählerInnen nach einem Boykottaufruf der Zapatisten – die in Chenalhó nie militärisch aktiv waren – der Stimme enthalten. So „siegte“ die PRI – bei einer Wahlbevölkerung von 13.697 Personen – mit gerade mal 2.947 abgegebenen Stimmen. Eine der wichtigsten Einkommensquellen ist der Verkauf von Früchten, Gemüse und Kaffee. Bis Ende letzten Jahres konnte die vor 15 Jahren gegründete Kaffeekooperative Majomut, ein Zusammenschluß von über 1.000 kleinbäuerlichen Familien – darunter sowohl Anhänger der Zapatisten als auch der PRI –, jährlich erfolgreich organischen Kaffee in den USA, Holland und Deutschland absetzen. Seit dem Massaker und der folgenden Militarisierung ist Majomut zerstört, ein Großteil des Kaffees ist in den verlassenen Dörfern in die Hände der Paramilitärs gefallen.
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