: Ein langes Leben wünsch' ich dir...
■ Eine Langzeituntersuchung von thermischen Solaranlagen
„Moderne Solaranlagen können eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr erreichen.“ Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie der ZfS-Rationelle Energietechnik GmbH. Dieser hohe Qualitätsstandard beruhe nicht zuletzt auf den Erfahrungen, die Anfang der 80er Jahre mit einer Vielzahl experimenteller Anlagen gesammelt wurden, heißt es dazu in einem Projektbericht des Informationsdienstes BINE. So wurden im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung (ZIP) zwischen 1978 und 1983 insgesamt 141 Anlagen zur thermischen Nutzung der Sonnenenergie vorwiegend in bundeseigenen Häusern installiert. Für einen Teil dieser Systeme führte das ZfS bereits zwischen 1980 und 1991 ein projektbegleitendes Meßprogramm durch. Später seien noch einige neuere Anlagen hinzugenommen worden, so daß „insgesamt etwa 70 Anlagen betreut und analysiert wurden“.
Im Rahmen des Programms „Solarthermie 2000“ wurden jüngst Systeme des ZIP-Programms erneut untersucht, die zum Teil Betriebszeiten von sechs bis neun Jahren hinter sich haben. Die häufigsten Defekte erfaßte und bewertete man zwischen 1994 und 1997 durch Fragebogenaktionen. Demzufolge traten Leckagen am Kollektorkreis meist an ungeeigneten Schlauchverbindungen zwischen den Kollektoren sowie an Verteilern, Pumpen und Regelfühlerstutzen auf. Solche Schlauchverbindungen würden heute allerdings nur noch selten benutzt. Auch „Risse an der inneren Folie“ gehörten zunehmend der Vergangenheit an, da solche Konstruktionen ebenfalls kaum noch eingesetzt würden. Zudem stellte man Kondensatbildung an der Innenseite der Frontabdeckung fest, was indes „relativ unkritisch“ sei, wenn „sie nicht auf den Absorberoberflächen zu Korrosion oder zur Durchfeuchtung der Wärmedämmung“ führten und die Feuchtigkeit bei höheren Temperaturen wieder abdampfte. Insgesamt zeigt sich ein ermutigendes Fazit: Sofern Anlagen stillgelegt wurden, könne dies in der Regel „nicht der Solartechnik angelastet werden“, sondern sei das Ergebnis von Nutzungsänderungen der Gebäude oder einer Sanierung der Dächer, bei denen die Kollektoren aus baulichen Gründen demontiert werden mußten. Von 90 Anlagen heutiger Bauart seien nur etwa 10 Prozent der Systeme wegen „schwerwiegender Defekte“ stillgelegt worden. Fast 20 Jahre nach Installation älterer Modelle seien davon Hochrechnungen zufolge noch die Hälfte in Betrieb. Betrachte man die Anlagen mit heutigem Standard, lege man eine Lebensdauer von 25 Jahren zugrunde. An heutigen Systemen könne „ein Großteil der festgestellten Mängel nicht mehr auftreten, da bessere Komponenten auf dem Markt sind und das Handwerk dazugelernt hat“. Doch seien in einigen Bereichen „noch Verbesserungen notwendig und möglich“, heißt es in dem BINE-Bericht. taz
BINE, Mechenstr. 57, 53129 Bonn, Tel. (0228) 23 20 86. „Langzeiterfahrungen mit thermischen Solaranlagen“, gegen 7 DM in Briefmarken bei der ZfS-GmbH, Verbindungsstr. 19, 40723 Hilden
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