: Schluß mit Abschluß
■ Hauptschulkursus bei der VHS soll gestrichen werden
Die Haltbarkeit von Vorstandsbeschlüssen bei Hamburgs Volkshochschule (VHS) ist begrenzt. Erst vor 14 Tagen gab die VHS-Leitung bekannt, daß weite Teile der beiden Schulabschlußprojekte Röbbek und Koppel erhalten bleiben sollen. Lediglich die beiden Kurse, in denen Erwachsene den Realschulabschluß nachmachen können, würden ersatzlos gestrichen, um so die Schuldenlast der VHS zu minimieren.
Nun jedoch soll auch einer von drei Hauptschulabschlußkursen, die im August in Röbbek beginnen sollten, den Sparplänen zum Opfer fallen. Das beschloß eine vom VHS-Vorstand eingesetzte Ar-beitsgruppe, die Vorschläge „für eine Straffung, inhaltliche Umgestaltung und Refinanzierung“ der Hauptschulkurse erarbeiten soll.
„Diese Streichung geht weit über das Sparziel des VHS-Vorstands hinaus“, empörte sich gestern Hasso Horns, Koordinator und Lehrer in Röbbek. 80 Interessierte haben sich immerhin schon um die 45 Plätze in den Kursen beworben. Wird einer gestrichen, könnten nur 30 TeilnehmerInnen ab August in Othmarschen ihren Schulabschluß nachholen.
Entschieden sei noch nichts, verlautete derweil aus der Schulbehörde. Die Arbeitsgruppe sei lediglich aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten; endgültige Entscheidungen treffe allein der VHS-Vorstand.
Susanne Böhmker, GAL-Abgeordnete in der Bezirksversammlung Altona, forderte die Volkshochschule unterdessen „dringend auf, keine Sparmaßnahmen ohne Zustimmung der Bürgerschaft zu machen“. Immerhin seien im Hamburger Haushaltsplan explizit Mittel für den Bereich Schulabschlüsse bei der VHS bereitgestellt worden. Böhmker fragt sich daher, ob „zweckgebundene öffentliche Zuwendungen zum Abbau der Schuldenlast der VHS verwendet werden dürfen, ohne daß die Bürgerschaft diesem Ansinnen zugestimmt hat“.
flo
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen