: Galerienspiegel
Ein Traum von Liebe und Tod – Der Symbolismus in England 1860 – 1910
Statt tizianrot sind die Göttinnen britischer Maler wie Dante Gabriel Rossetti oder Edward Burne-Jones eher englischrotblond, und hinter der Fassade alter Mythenschilderung scheinen Fin-de-Siècle-Träume voller Freudscher Obsessionen auf. Die Madonnen mit ihren grünen Augen und zinnoberroten Lippen sehen aus wie verruchte Sekretärinnen, dafür ist der weibliche Teufel Lilith eher eine verträumte, luxusverwöhnte Lady, deren Haare in Jugendstilformen fallen. Eröffnung (mit Einladung): heute, 19 Uhr, Kunsthalle, bis 30. August
Max Ernst – Figure Humaine
Ein Privatsammler, der ungenannt bleiben möchte, hat der Kunsthalle dieses bedeutende Gemälde des deutschen Surrealisten geschenkt. In einer kleinen Studioausstellung mit anderen Arbeiten wird der Stellenwert des Bildes von 1930 im Werkkontext verdeutlicht. Kunsthalle, ab kommenden Dienstag
Franz Erhard Walter – Gelenke im Raum
Vor dem baldigen Ende der Retrospektive des Künstlers und HfbK-Professors, der vor 30 Jahren den Umgang mit Objekten revolutionierte und mit der Kunsthalle Ritter in Klagenfurt auch als Architekt reüssierte, gibt es noch einmal zwei Lectures: Am Samstag um 16.15 Uhr führt der Künstler durch die Ausstellung und präsentiert seine CD-ROM, am Dienstag um 18 Uhr moderiert der Hamburger Kunstkritiker Gunnar F. Gerlach ein Gespräch zwischen Franz Erhard Walter und Deichtorhallenleiter Zdenik Felix. Südl. Deichtorhalle, bis 1. Juni
Körperhüllen
Eine kulturelle Landpartie führt in ein sehr kleines Dorf des wendländischen Drahwehn zwischen Lüchow und Uelzen: Dort haben zwanzig Künstler aus ganz Deutschland in Scheunen, Dielen, Remisen und auf Freiflächen mit Bildern und Objekten, Installationen und Videos eine „Hommage an den abwesenden Körper“ realisiert. Eröffnung mit einer Performance der Formation Transito: morgen 11 Uhr, 29496 Waddeweitz, OT Kröte, 21. – 24. und 29. Mai – 1. Juni je 11- 18 Uhr, 25.- 28. Mai 14 –18 Uhr. Information: 05849-1300
Thomas Hamann – Carborundumbilder / Frank Paul – Figurenobjekte
Archaische Zeichen auf geprägtem Papier und alltägliche Personen aus Pappmaschée und Gips bevölkern die Galerie zwischen Traum von Ferne und Versuch vergeblicher Nähe. Galerie Hohmann, Poolstr. 8, Di – Fr 14 – 18 , Sa 11 – 16 Uhr, bis 4. Juli
FLYP – Multiplex-Holographie
Bei der 13. Electric Art-Ausstellung leben Rock'n'Roll-Legenden in beweglichen Hologrammen wieder auf, und psychedelische Bilder zeigen dreitausend integrierte Prägehologramme. electrum, Klinikweg 23, bis 28. Juni Josch
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