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„Wir sind keine Jasager“

■ Debra Yatim von der „Koalition indonesischer Frauen“ fordert ein nationales Referendum

Debra Yatim ist Mitglied der „Koalition indonesicher Frauen für Gerechtigkeit und Demokratie, einem Zusammenschluß von Frauengruppen, Universitätsdozentinnen und Anwältinnen, die gestern vor dem Parlamentsgebäude demonstrierten. Yatim, 43, ist in Jakarta Chefin einer Public-Relations-Agentur.

taz: Präsident Suharto will neu wählen lassen und nicht mehr kandidieren. Sind Sie froh?

Debra Yatim: Er ist senil. Er ist von der absoluten Macht, die er solange hatte, korrumpiert worden. Er versteht nicht, daß wir die Stimme des Volkes sind und nicht eine Handvoll Jasager. Sechsmal hatten wir in seiner Zeit sogenannte Wahlen, und sie waren niemals im Sinne der Menschen. Man kann ihm nicht mehr glauben.

Was fordern Sie?

Wir wollen ein nationales Referendum. Wir sind bereit, eine Übergangsregierung einzusetzen bis zu den Referendum, bei dem der Präsident oder die Präsidentin gewählt wird. Dafür werden wir demokratische Mechanismen entwickeln.

Wer soll das organisieren?

Die Opposition ist zwar zersplittert, aber wir werden uns in dieser Woche zu einem Forum zusammenfinden. Darin werden die Führer der wichtisten Religionsgruppen und Parteien vertreten sein: Amien Rais mit der muslimischen Religionsgemeinschaft Muhammadiya, Abdurrahman Wahid mit der muslimischen Gemeinschaft der Rechtsgelehrten, Megawati Sukarnoputri mit ihrem Flügel der Demokratischen Partei Indonesiens. Jeder von ihnen hat über 20 Millionen Anhänger – das sind 60 Millionen Stimmen –, mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten. Dazu kommen noch christliche und andere politische Gruppen.

Was sollen diese Gruppen tun?

Ein Übergangspräsidium gründen, das ein Referendum und später Wahlen vorbereitet. Das ist unser Konzept. Wir wollen ein gewaltloses System. Suharto hat in einer einzigen Woche über fünfhundert Menschen getötet.

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