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Digitales: Fahnenstange wird immer länger

Luxemburg/Brüssel (taz/dpa) – Kurz bevor die EU-Kommission abschließend über ihre Fusionspläne entscheidet, versuchen Bertelsmann und Kirch im Verhandlungspoker ihr Projekt doch noch zu retten. Am Dienstag abend trafen sich Vertreter der Konzerne, unter anderem Leo Kirch und Bertelsmann-TV-Vorstand Michael Dornemann, mit EU-Kommissar van Miert. Trotz weiterer Zugeständnisse der Konzerne habe es „noch keine globale Übereinkunft gegeben“, sagte van Miert. Der Chef der Bertelsmann-Fernsehtochter CLT-Ufa, Rolf Schmidt- Holz, sagte in Luxemburg, er rechne mit einer einstweiligen Entscheidung van Mierts bis zum Wochenende – am Montag will van Miert seinen Entscheidungsvorschlag dem Ausschuß der EU-Kartellexperten vorlegen. Was Vorschläge betreffe, sei man „am Ende der Fahnenstange“, sagte Schmidt- Holz, noch während die Konzerne in Brüssel offenbar weitere Zugeständnisse machten. Van Miert äußerte sich zufrieden mit Vorschlägen der Telekom, die in die Allianz ihr Kabelnetz einbringen will – das seien „hilfreiche Sachen“. Es sei jedoch „nicht mehr sehr viel Zeit“ für eine Lösung. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, daran schuld zu sein. Van Miert bemängelte, daß die Konzerne wochenlang stur geblieben seien, Schmidt- Holz sagte dagegen, van Miert habe wochenlang nicht zur Verfügung gestanden.

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