■ Kommission schlägt Quellensteuer vor: Steueroasen in der EU sollen austrocknen
Brüssel (AP) – Steueroasen für Kapitalanleger soll es in der EU künftig nicht mehr geben. EU-Binnenmarktkommissar Mario Monti legte am Mittwoch einen Richtlinienvorschlag vor, nach dem Anleger, die ihr Kapital in einem anderen EU-Land zur Bank bringen, eine Quellensteuer von mindestens 20 Prozent zahlen müssen; damit soll Steuerflucht verhindert werden. Die Deutsche Steuergewerkschaft sprach von einem Schritt in die richtige Richtung, hielt 20 Prozent aber für zu niedrig. EU-Mitgliedstaaten haben nach dem „Koexistenz-Modell“ die Wahl, entweder die Quellensteuer unmittelbar einzubehalten oder das Wohnsitzland des Anlegers über dessen Zinseinkünfte zu informieren.
Im ersten Fall werden die bereits gezahlten Steuern dem Anleger zu Hause angerechnet, um doppelte Besteuerung zu vermeiden. Die Richtlinie soll bereits am 5. Juni auf der Tagesordnung der Finanzminister stehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen