: Solidarität mit Patienten
■ Ärztetag: Mediziner im Widerspruch
Köln (AP) – In teilweisem Widerspruch zu ihrem gesundheitspolitischen Leitantrag hat sich die deutsche Ärzteschaft gegen weitere „Einschnitte in das bewährte System der Krankenversicherung“ ausgesprochen. Solche Einschnitte ließen ebenso wie eine ausufernde Selbstbeteiligung Elemente einer Klassenmedizin wieder aufleben, heißt es in einem Beschluß zum diesjährigen Deutschen Ärztetag in Köln.
Im Leitantrag zur Gesundheits- und Sozialpolitik hatten die 250 Delegierten dagegen eine weitere Reduzierung der Kassenleistungen gefordert und die paritätische Beitragszahlung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Frage gestellt. Ärztepräsident Karsten Vilmar plädiert für die Festschreibung des Arbeitgeberanteils und für eine Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung bei kinderlosen Ehepaaren.
Der Sozialmediziner Mausbach räumte die Widersprüche in den Anträgen ein: „Das stimmt nicht überein.“ Die paritätische Finanzierung müsse verteidigt werden, betonte der Delegierte. Die Sicherung des Solidarprinzips sei von größter Bedeutung.
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