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Menschenleere Elbinsel

■ Gestern mußte der letzte Bewohner von Pagensand seinen Bauernhof räumen

Seit gestern ist die Elbinsel Pagensand wieder unbewohnt. Gerd Herbst, der letzte Landwirt auf dem naturgeschützten Fleckchen westlich von Hamburg, mußte seinen Hof verlassen. Ende vergangenen Jahres kündigte der Bund ihm den Pachtvertrag; nach einem Vergleich durfte Herbst noch bis Ende Mai mietfrei auf der Insel wohnen.

Pagensand soll künftig nur noch dazu dienen, sogenannten Schluff abzulagern, der bei den Baggerarbeiten zur Elbvertiefung anfällt. Der extrem feine Sand, maximal zwei Millionen Kubikmeter, bedeute jedoch keine Beeinträchtigung des Naturschutzgebiets auf der Insel, beteuert Jörg Osterwald, Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Hamburg. Auf der rund 365 Hektar großen Insel gibt es unter anderem Auwälder und Feuchtwiesen.

Fünf Jahre lang hat Gerd Herbst allein auf der schleswig-holsteinischen Elbinsel gelebt. Nach einer Ausschreibung hatte er den Hof, den er seit dessen Erbauung im Jahr 1965 kennt, und 80 Hektar Land gepachtet. Dort säte der 47jährige Getreide, hielt Kühe, Schweine, Hühner und Kaninchen. „Ich bin Eigenversorger“, erklärte er. Einsam, sagt Herbst, habe er sich nie gefühlt. Im Gegenteil: „Ich habe geglaubt, bis zu meinem Lebensende hierbleiben zu können.“ lno

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