: Unterm Strich
In Potsdam ist gestern abend das Filmfest Potsdam eröffnet worden. Bis zum kommenden Sonntag präsentiert das Festival in drei Kinos knapp 70 Filme. Mit vier Programmreihen, die allesamt schmucke Rubrikentitel tragen, ist gestern abend das Filmfest Potsdam eröffnet worden. Insgesamt gehen rund 70 Filme an den Start. In der Rubrik „Reality Bites – Filme aus der Wirklichkeit“ sind unter anderem Mieke van Diems Melodram „Karakter“ und der Heimatfilm „Siebtelbauern“ zu sehen. „Regionaleffekt“ zeigt Streifen aus Brandenburg und Berlin. In der Reihe „Alle guten Geister“ ist unter anderem die Kinopremiere von Günter Meyers „Spuk aus der Gruft“ zu erleben. „Rechte Kerle – Lifestyle mit Todesfolge“ beschäftigt sich mit Rechtsextremismus und rechtsradikaler Gewalt. Dem Schauspieler Joachim Król, bekannt durch Buck und Wortmann, ist eine Hommage gewidmet, zum Frühwerk gewissermaßen.
Der Theaterregisseur Andreas Kriegenburg vom Schauspielhaus Hannover wechselt im nächsten Jahr zum Wiener Burgtheater. Wie die Theaterpressestelle bestätigte, wird der im Vorjahr mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnete 34jährige Kriegenburg in Wien vom Sommer 1999 an als Hausregisseur arbeiten. Er schaffte in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit der Inszenierung von Ari Kaurismäkis Filmstoff „I hired a contract killer“ den Durchbruch, heißt es dazu recht sportlich in einer dpa-Meldung. Die taz-Theaterkritikerin bedauert den Wechsel aus rein topographischen Gründen. Hannover liegt nun einmal näher als Wien.
Ein Theaterpreis kommt unterdessen nach Berlin. Mit dem Preis für die beste Regie ist der Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Frank Castorf, beim 8. Internationalen Theaterfestival „Kontakt“ im polnischen Torun ausgezeichnet worden. Frank Castof erhielt den Preis für seine Inszenierung von Carl Zuckmayers „Des Teufels General“.
Die thüringische Landesregierung will den Rückgabeanspruch des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach auf weite Teile des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar überprüfen. Das Kabinett habe Finanzminister Andreas Trautvetter damit beauftragt, den Bescheid des Thüringer Landesamtes für offene Vermögensfragen zu prüfen. Die Entscheidung zur Rückgabe habe unter den Kabinettsmitgliedern „Unwohlsein“ ausgelöst. Das in Gera ansässige Thüringer Landesamt für offene Vermögensfragen hatte Prinzessin Leonie am 27. April als Anspruchsberechtigte für das nationale Kulturgut festgestellt. Die Stiftung Weimarer Klassik geht bereits juristisch gegen den Rückgabeanspruch des Herzoghauses Sachsen-Weimar-Eisenach auf große Teile des Goethe- und Schiller-Archivs vor. Sie hat Klage beim Verwaltungsgericht Gera gegen den Bescheid eingereicht.
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