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Neue Kundgebung gegen Suharto

■ Demonstranten fordern Verfahren gegen den Ex-Präsidenten

Jakarta (rtr/AP) – Rund 3.000 Demonstranten verlangten gestern bei einer Demonstration in Jakarta, den Ende Mai nach Studentenprotesten zurückgetretenen Ex-Präsident Suharto wegen Korruption vor Gericht zu stellen. An der Kundgebung vor dem Parlament nahmen überwiegend Studenten und Anhänger der Oppositionspolitikerin Megawati Sukarnoputri teil.

Verteidigungsminister und Generalstabschef Wiranto hatte erst am Vortag die Studenten vor weiteren Protesten gewarnt. Zwar habe „der geachtete frühere Präsident Suharto“ wie jeder Mensch Fehler, doch habe er für das Land viel geleistet. Die Armee werde ihn und seine Familie schützen.

Suhartos Gegner beschuldigen ihn, während seiner Regierungszeit durch Korruption ein Milliardenvermögen angehäuft zu haben. Die Proteste richteten sich auch gegen den neuen Präsidenten Bacharuddin Jusuf Habibie, dem sie vorwarfen, als Vertrauter Suhartos ebenfalls korrupt zu sein.

Habibie forderte die Bevölkerung auf, sich nicht zu sehr mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sondern mit der Zukunft. Das Parlament würde bis August ein neues Wahlgesetz erarbeiten. Habibie ließ offen, ob er als Präsident kandidieren werde.

Bei den Unruhen, die zum Rücktritt Suhartos führten, sind nach Angaben der Nationalen Kommission für Menschenrechte über 1.000 Menschen ums Leben gekommen – doppelt so viele wie bisher angenommen.

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