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Prozeß zum Geburtstag

■ Erneut Zweifel an rechtmäßigem Betrieb des AKW Brokdorf. Ministerium prüft

Der Betrieb des Atomkraftwerkes Brokdorf steht erneut zur Disposition. Seit gestern prüft das Kieler Energieministerium, ob die Betreiber nach dem Stopp der Castor-Transporte noch die nötigen Ent-sorgungs-Nachweise für ihren Atommüll liefern können. Ist das nicht der Fall, müßte das Kraftwerk vom Netz. Gleiches gilt für die anderen Meiler in Schleswig-Hol-stein, Krümmel und Brunsbüttel.

Die Betreiber des AKW Brokdorf müssen sich vom 17. Juni an außerdem vor dem Schleswiger Oberverwaltungsgericht sehen lassen. Dann geht es erneut darum, ob die Betriebsgenehmigung für den Meiler rechtens ist. Kläger Karsten Hinrichsen, der jahrelang im Prozeß von den Grünen unterstützt wurde, behauptet, Brokdorf sei das „einzige AKW in Deutschland“, das ohne „bestandskräftige Genehmigung am Netz“ ist. In Schleswig sieht sich Hinrichsen nicht nur Vertretern der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) und PreussenElektra (als Betreiber) sowie der „Kraftwerksunion/Siemens“ (Hersteller) gegenüber. Gegen ihn wenden sich auch langjährige grüne Mitstreiter, die inzwischen im Kieler Energieministerium arbeiten. Das Ministerium hat die Abweisung der Klage beantragt.

Die HEW und die „Nordwestdeutsche Kraftwerks AG“ hatten Brokdorf 1973, vor genau 25 Jahren, als Standort auserkoren. Aus diesem Grund laden die örtlichen Atomgegner und Bauern am morgigen Samstag um 15 Uhr zur „Party gegen den Atomstaat“ am AKW-Gelände ein. Motto des Treffens: „25 Jahre Widerstand gegen das AKW Brokdorf.“ kva

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