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TÜV mißt radioaktiven Dreck

■ Ministerium wurde über verstrahlte Behälter nicht informiert

Oldenburg. Niedersachsens Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) hat bekräftigt, daß das Land in der Vergangenheit nicht über radioaktive Verunreinigungen an Atommüllbehältern informiert gewesen sei. Zwar hätten Mitarbeiter des TÜV Norddeutschland in einem Fall im Kraftwerk Grohnde bei der Eingangskontrolle leerer Behälter eine Grenzwertüberschreitung festgestellt, sagte er am Samstag am Rande des SPD-Landesparteitages in Oldenburg. Sie hätten diese jedoch nicht an die Aufsichtsbehörde, das Umweltministerium, weitergeleitet.

Jüttner widersprach damit einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. Diese schrieb in ihrer Samstagsausgabe, das niedersächsische Umweltministerium habe entgegen seinen bisherigen Angaben offenbar doch schon vorab von radioaktiven Verseuchungen beim Transport von Brennelementen gewußt.

Jüttner sagte dagegen: „Der TÜV hat mir schriftlich mitgeteilt, daß er diesen Vorgang dem Umweltministerium nicht gemeldet hat.“ Die Verunreinigungen am Transportbehälter hätten nicht gegen Strahlenschutzbestimmungen verstoßen und seien atomaufsichtlich nicht relevant gewesen. Deshalb habe der TÜV keinen Anlaß gesehen, sie dem Ministerium mitzuteilen. dpa

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