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Einladung nach Neu Dehli

Neu-Delhi/London (rtr/ AFP/AP) – Indien hat Pakistan gestern zu Gesprächen am 22. Juni nach Neu-Delhi eingeladen. Die beiden Staaten hatten im Mai mehrere Atomtests unternommen und damit weltweit Protest ausgelöst.

Indien sprach seine Einladung aus, nachdem Pakistan am Donnerstag vorgeschlagen hatte, als vertrauensbildende Maßnahme solle ein formelles Abkommen über ein beidseitiges Testverbot folgen. Außenminister Gohar Ayub Khan warnte zudem, der Streit mit Indien um die Grenzregion Kaschmir könne jederzeit einen Atomkrieg auslösen.

Ungeachtet davon haben die wichtigsten Industriestaaten und Rußland (G8) gestern in London ihre Beratungen über Maßnahmen aufgenommen, mit denen Druck auf Indien und Pakistan ausgeübt werden könne, um den Rüstungswettlauf zwischen den beiden Nachbarländern zu stoppen. Auf Antrag der USA vereinbarten die acht eine Aufschiebung aller Kredite an die beiden Länder außer für humänitäre Zwecke.

Nach pakistanischen Informationen will UN-Generalsekretär Kofi Annan einen Sondergesandten auf den indischen Subkontinent schicken, um zu einer möglichen Entspannung im Verhältnis der beiden Staaten, die seit ihrer Unabhängigkeit vor 51 Jahren bereits drei Kriege führten, zu unterstützen. Die Vereinten Nationen wollten dies bisher nicht bestätigen, verwiesen jedoch darauf, daß Annan schon mehrfach seine Bereitschaft zur Vermittlung erklärt habe. Indien hatte dies wiederholt abgelehnt, und direkte Gespräche mit seinem islamischen Nachbarland gefordert.

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