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Unterm Strich

Der brasilianische Architekt Lucio Costa, der zusammen mit Oscar Niemeyer die futuristische Hauptstadt Brasilia entworfen hat, ist am Samstag im Alter von 96 Jahren in Rio de Janeiro gestorben. Wie seine Tochter mitteilte, starb er im Schlaf „an Altersschwäche und Apathie“. Costa war 1960 einer der „Väter“ der auf dem Reißbrett entworfenen Stadt Brasilia, wurde aber nie so bekannt wie Niemeyer. Costa entwarf neben dem französischen Architekten Le Corbusier einen Großteil der Gebäude, die moderne Techniken und künstlerische Originalität miteinander verbinden. Nach Angaben seiner Tochter war Costa aber schon bald enttäuscht von seiner Kreation, die nicht so wurde, wie er es sich vorgestellt hatte.

Der amerikanische Architekt Peter Eisenman soll den überarbeiteten Entwurf für das Holocaust-Mahnmal am 20. Juni bei Helmut Kohl vorstellen. Laut Bericht der Berliner Morgenpost, die sich auf Senatskreise beruft, will Eisenman das Denkmal in den Boden versenken. Die 4.000 Betonpfeiler mit unterschiedlichen Höhen zwischen null und vier Meter sollten nun „nach unten ins Erdreich reichen“, wie ein Senatsmitglied erklärte. Damit erhalte das Mahnmal eine „andere Qualität“. Wer als Besucher in das „Labyrinth“ der Steinstehlen „hinabtauchen will, der kann das tun“. Um dem Mahnmal die bislang kritisierte Monumentalität zu nehmen, seien rund um das Areal am Tiergarten Baumreihen geplant.

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