■ Soundcheck
: Der Mann, der niemals lacht / Manolito Y Su Trabuco

Heute abend: Der Mann, der niemals lacht. Der Blues ist ein Monstrum aus Stahl und Glasfasern, wenn er von dieser Band gespielt wird. Die am ganz normalen Wahnsinn kratzende Sprechweise von Der Mann, der niemals lacht erinnert an den Psycho-Performer John S. Hall, die Musik an dessen Ensemble King Missile. Enervierend bis elegant. cbu

21 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74

Gehört: Manolito Y Su Trabuco. Die Combo um Manolito begann ihr Konzert am Mittwoch klassisch: Mit dem aus den späten Vierzigern stammenden Hit „Manteca“ huldigte die Banda erstmal den Altmeistern Dizzy Gillespie und Chano Pozo, bevor sie ihrer Anhängerschaft so richtig einheizte. Obwohl die Fabrik kaum halb gefüllt war – lag's an der mangelhaften Promotion? – hatten die 15 Herren aus Kuba nicht im mindesten Probleme, auch die hintersten Ecken des Altonaer Clubs in Wallung zu bringen. Nachdem sie sich mit einer Caipirinha oder einem echt kubanischen Bier kurz erfrischt hatten, hyperventilierten die Hamburger weiter zu den heißen Rhythmen der Karibik und versuchten sich im Salsatanz. Die kubanischen muchachos unter den Fans hatten dabei natürlich eine weitaus bessere Kondition. Fast zu sexy. Verrucht auch präsentierte sich der jüngste der Combo am Mikro – aber gegen seine gestandenen Kollegen war er dann doch nur ein kleiner Gockel. ig