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Humanes Sterben

■ Neues Hamburger Aids-Hospiz „Leuchtfeuer“ nimmt Anfang Juli die Arbeit auf

Todkranke AidspatientInnen können die letzte Phase ihres Lebens in Hamburg jetzt in einem Aids-Hospiz verbringen. Kürzlich weihte Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) die neuen Räumlichkeiten des Hospizes „Leuchtfeuer“ auf St. Pauli ein. Am 1. Juli wird „Leuchtfeuer“ seinen Betrieb aufnehmen. Sterbende Aidskranke erhalten damit eine Alternative zum Krankenhausaufenthalt. Der für rund fünf Millionen Mark umgebaute Seitentrakt des früheren „Israelitischen Krankenhauses“ hat Zimmer für elf Aidskranke. Außerdem gibt es Platz für deren Angehörige und Pfleger sowie Gemeinschafts- und Trauerräume.

SchirmherrInnen des Projekts, das vor allem durch Spenden finanziert wurde und auf private Zuwendungen angewiesen bleibt, sind unter anderem Hamburgs Ballett-Chef John Neumeier, Bischöfin Maria Jepsen und die Präsidentin der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, Adrienne Goehler.

Aids ist nach wie vor eine unheilbare Krankheit, erklärte Leuchtfeuer-Geschäftsführer Rüdiger Hülskamp kürzlich. „Ich warne vor der Entwarnung.“ In Hamburg sterben nach seinen Worten jährlich immer noch rund 200 Menschen an Aids. Auch in anderen Städten Deutschlands kümmern sich Initiativen und Hilfseinrichtungen bis zur letzten Stunde um Aids-PatientInnen. Die Realisierung des Hamburger Leuchtfeuer-Hospizes aber, so Hülskamp, sei nur durch „ein in der Bundesrepublik einmaliges Engagement der Bürger für Menschen mit HIV und Aids möglich geworden“. lno

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