: Freude allerorten über billigere Bananen
■ EU-Landwirtschaftsminister ordnen Bananenmarkt neu. Spanien darf mehr Olivenöl produzieren, als ursprünglich von Brüssel geplant
Luxemburg/Berlin (dpa/taz) – Vom nächsten Jahr an können Bananen in der Europäischen Union billiger werden. Die EU-Landwirtschaftsminister verabschiedeten nach viertägigen Verhandlungen eine neue Bananenmarktordnung. Für die Importeure von Bananen aus Lateinamerika verringern sich die Kosten. „Wenn der Handel die Vorteile voll weitergibt, müßten in der Tendenz die Preise sinken“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert.
Nach einer Klage der USA und lateinamerikanischer Bananenproduzenten hatte die Welthandelsorganisation (WTO) das bisherige System als unfaire Handelspraxis verurteilt und Änderungen verlangt. EU-Agrarkommissar Franz Fischler zeigte sich zuversichtlich, daß die WTO die Regelung akzeptiert.
Die Minister haben auch über die veränderten Subventionen für Olivenöl entschieden. Spanien setzte eine jährliche Produktion von rund 760.000 Tonnen durch, gut 135.000 Tonnen mehr als zunächst vorgeschlagen. Die neue Quote für die spanischen Olivenbauern liegt damit aber immer noch weit unter der Menge, die sie im vergangenen Jahr geerntet hatten. Nachdem die jahrelange Trockenheit im Winter 1996 beendet war, konnten die spanischen Bauern und Kooperativen 1997 endlich wieder eine reiche Ernte einfahren und 900.000 Tonnen Öl aus den Oliven pressen. 250 Millionen Olivenbäume stehen in Spanien und sichern in Andalusien und der Estremadura das Einkommen ganzer Dörfer. Hauptanbaugebiet ist die Provinz Jaén. Im Mai demonstrierten dort Tausende Bauern gegen die Planungen von EU- Landwirtschaftskommissar Fischler. Spanien ist der größte Olivenölproduzent in der EU.
Für die ostdeutschen Bauern setzte Landwirtschaftsminister Borchert durch, daß zwei Ausnahmeregelungen verlängert werden, die knapp 40 Millionen Mark an Prämien ausmachen. Dabei geht es um zusätzliche Anbauflächen für Getreide und Prämien für männliche Rinder. Die deutschen Tabakpflanzer erhalten zudem eine um etwa 20 Prozent höhere Sonderprämie je Tonne. Der Flächenstilllegungssatz für die Aussaat im nächsten Jahr wurde auf 10 Prozent festgesetzt. Deutschland hatte angesichts von 15 Millionen Tonnen Getreideüberschüssen einen Satz von 12 Prozent gefordert. Frankreich, ein traditionell großer Exporteur, wollte nur 5 Prozent der Anbaufläche stillegen.
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