: Zero Tolerance bei taz-Lesern
Montag morgen in der Wahrheit-Redaktion: Der erste empörte Anrufer wird von der verzweifelten taz-Telefonzentrale direktemang durchgestellt, sich zu beschweren: „Der Artikel da, heute. Über diesen Parkmeister Lenz. Also, das ist doch nicht wahr!“
Stimmt genau, lieber aufgebrachter Leser. Heribert Lenz ist eben nicht der Parkmeister vom Günthersburgpark, sondern die eine Hälfte des Zeichnerduos Greser/Lenz, weshalb ihm außerhalb dieser Seite weder Kinderquälerei noch Eichhörnchenwürgen vorgeworfen werden dürfen.
Doch da sich am Montag morgen auch schon ein Eichhörnchenfreund bei Heribert Lenz persönlich meldete, ihm androhte, im Günthersburgpark zu recherchieren und, so sich die Geschichte als wahr herausstellen sollte, Heribert Lenz' Knie mit einem Revolver zu durchlöchern, bittet die Wahrheit-Redaktion ihre letzten bei Verstand gebliebenen Leser und Leserinnen, auf den oben abgebildeten Mann gut achtzugeben – wir alle brauchen ihn.
Spontane Schützenhilfe in dieser Angelegenheit kommt auch von Zeichnerkollegen, die zur Stunde unseren Telefondienst verstärken und zur Ehrenrettung Heribert Lenz' beitragen. „Heribert ist ein guter Mensch“, höre ich da gerade Kriki einen Anrufer beschwichtigen, „er hat mir nie etwas Böses getan.“ Am anderen Apparat erklärt Zeichner TOM: „Wer solche göttlichen Witze machen kann, ist kein Gewalttäter.“ Bekanntermaßen seien „Leute mit so großen Nasen wie Lenz besonders friedfertig“. Und auch Rattelschneck ist Mitglied der Schutzgemeinschaft Heribert Lenz: „Heribert ist zwar sehr oft betrunken. Aber dann ist er erst recht nicht gewalttätig.“ C&A
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