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Fragen kostet was

■ Bei der Fußball-WM kriegen nur zahlende Journalisten Argentiniens Stars vors Mikro

Bordeaux (dpa/taz) – Die Journalisten müssen sich ziemlich doof vorgekommen sein: Als sie nach dem 1:0-Sieg Argentiniens gegen Kroatien den argentinischen Spieler mit der Nummer zehn, Ariel Ortega, befragen wollten, marschierte der wortlos an ihnen vorbei. Die Ignoranz ist kein Einzelfall und verärgert inzwischen nicht nur WM-Berichterstatter, sondern auch den Weltfußballverband Fifa. Hintergrund für den Interview- Geiz der Stars um Torjäger Gabriel Batistuta ist ein Exklusivvertrag mit dem Unternehmen „Torneos y Competencias“ („Turniere und Wettbewerbe“).

Ein „schwieriger Fall, der uns Sorgen macht“, sagt Fifa-Sprecher Keith Cooper. Daß die Spieler kaum noch für Einzelinterviews zur Verfügung stehen, erzürnt vor allem argentinische Presseleute. Der Zeitung La Nación zufolge hat die Firma „Torneos y Competencias“ Trainer Daniel Passarella zwei Millionen Dollar für Beiträge gezahlt, die vom TV-Sender Canal 13 ausgestrahlt wurden. Später wurde das Geld an die Spieler verteilt. Danach soll Passarella weitere 1,5 Millionen angeboten bekommen haben, um dem Kanal die Exklusivität bei Interviews während der WM zu sichern.

Die Spieler bestreiten teils, einen Exklusivvertrag abgeschlossen zu haben. „Ich habe nichts unterschrieben“, sagt etwa Roberto Ayala. Fifa-Sprecher Cooper hat sich bereits an den argentinischen Verbandspräsidenten Julio Grondona gewandt, jedoch erfahren, „daß Passarella die Entscheidungen trifft“. Grondona liegt schon länger mit dem Nationaltrainer im Clinch. Der Funktionär, spotten die argentinischen Medien, dürfe das Trainingscamp in der Nähe von St. Etienne nicht mal ohne Ankündigung betreten.

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