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Tuberkulose breitet sich aus

■ Ärzte ohne Grenzen: 30 Millionen Tote in nächsten Jahren durch „Krankheit der Armen“

Bonn (dpa) – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sieht Seuchen in den Entwicklungsländern weiter auf dem Vormarsch. Allein in den nächsten Jahren würden wahrscheinlich 30 Millionen Menschen an Tuberkulose sterben, sagte die Vorstandsvorsitzende der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, Nicola Kaatsch, gestern morgen in Bonn. Sie machte für die Verbreitung tödlicher Epidemien mangelnden politischen Willen und fehlende finanzielle Mittel verantwortlich, aber auch kriegerische Konflikte und Massenvertreibungen.

Nach Kaatsch fallen immer noch mehr Menschen der Tuberkulose – „der Krankheit der Armen“ – zum Opfer als etwa Malaria und sämtlichen anderen Infektions- und Tropenkrankheiten. Diese Erkrankungen blieben auf dem afrikanischen Kontinent und in Asien „auf Jahre hinaus“ häufigste Todesursache. Zudem seien inzwischen mehr als 50 Millionen Menschen gegen die notwendigen Medikamente resistent geworden. An Masern sterben in Entwicklungsländern nach den Worten von Kaatsch jährlich mehr als eine Million Kinder.

Die Vorsitzende der Ärzteorganisation appellierte an die Verantwortlichen, in den betroffenen Ländern fehlende oder zerstörte Infrastruktur in der Gesundheitsversorgung wieder aufzubauen.

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