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Wir sind Mösen!

■ betr.: „Die Spaß-Möse von Wa gen6“, taz vom 29.6.98

Schon immer sind wir mitgemeint: Seit Jahrtausenden redet man(n) von „dem Menschen“. Frauen sind mitgemeint.

Seit 20 Jahren kommen „Homosexuelle“ bzw. „Schwule“ in die Öffentlichkeit. Lesben sind mitgemeint.

In den Medien, die über den CSD 1998 berichten, ist nun eine neue Gruppe sichtbar geworden: Die Mösen! Da es ansonsten ausschließlich um Schwule ging, kann es sich folgerichtig bei dieser Gruppe nur um Lesben handeln. Also sind wir Mösen.

Zwischen den vielen, vielen Schwulen, über die in Presse, Rundfunk und Fernsehen berichtet wurde, die gefilmt und interviewt wurden, haben es die „Mösen in Bewegung“ erfreulicherweise geschafft, auch in die Öffentlichkeit zu kommen. Außer ihnen gab es wohl keine interessanten Lesben, über die es sich zu berichten gelohnt hätte. Der diesjährige Lesbenblock bestand allerdings aus elf Wagen verschiedener Lesbenprojekte (z.B. Rad und Tat, Begine, Seitenwechsel). Und dann gab es da noch zirka 100.000 andere Lesben auf der Demo.

Subsumierung ist Ausgrenzung. Aber wir sind gerne Mösen und nicht nur homosexuell, schwul oder Mensch. Katharina Eberstein von Rad

und Tat

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