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Aderlaß bei Frankreichs Armee

■ Verteidigungsminister läutet zweite Phase der Umstrukturierung ein. 6.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Belegschaften protestieren

Paris (dpa/AFP) – Das französische Militär will beim Übergang zur Berufsarmee bis zum Jahr 2002 weitere Stellen abbauen. In der zweiten Phase der Neustrukturierung sollen in den zwei Jahren nach 2000 etwa 6.000 Arbeitsplätze im Zivil- und Militärbereich gestrichen werden, kündigte Verteidigungsminister Alain Richard gestern an. Gleichzeitig ist der Wegfall von rund 3.500 Stellen beim staatlichen Rüstungskonzern Giat Industries vorgesehen. Gegen die völlige oder teilweise Schließung von fünf der 14 Giat-Produktionsstätten gab es gestern Protestkundgebungen in mehreren französischen Städten.

Richard sagte, die Kürzungen bei der Armee seien die Fortsetzung der ersten, bis 1999 dauernden Phase der Umstrukturierung, die im Juli vor zwei Jahren eingeleitet worden war. Damals waren 38 Regimenter aufgelöst, zwei Flugbasen geschlossen und rund 40 Militäreinrichtungen aufgelöst oder verlegt worden. Die damals 577.360 Mann starke Wehrpflicht- truppe soll bis zum Jahre 2002 in ein Berufsheer mit 434.000 Mann umgewandelt werden, von denen 352.700 dem militärischen und 81.300 Personen dem zivilen bereich angehören werden.

Bei Giat Industries, dem Hersteller für Heereswaffen, protestierte die Belegschaft heftig. Mehr als 300 Beschäftigte drangen während einer Verwaltungsratssitzung gewaltsam in das Hauptverwaltungsgebäude in Satory bei Versailles ein. Dort wurde über den fälligen Sozialplan beraten. Protestaktionen gab es auch an den Giat-Standorten Toulouse, Tarbes und Salbris. Das Unternehmen, das unter anderem den Kampfpanzer Leclerc produziert, hat derzeit noch 10.700 Beschäftigte.

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