: Blitz und Donner gegen Ozon
■ Heftiges Gewitter beschäftigte in ganz Norddeutschland die Feuerwehren / Hohe Sachschäden und überflutete Straßen
Jaulende Alarmanlagen, durch Donnerschläge aufgeschreckt, gesperrte Straßen und brennende Dachstühle hat gestern Morgen ein Gewitter dem deutschen Norden beschert.
Von Kiel über Plön und Pinneberg war das Unwetter nach Hamburg vorgerückt, wo es zwischen sechs und neun Uhr Feuerwehr und Polizei beschäftigte. Während sich in Kiel noch am Sonntagabend in kürzester Zeit 38 Liter Regen pro Quadratmeter ergossen, war der Spaß in Hamburg jedoch kaum halb so groß: Aus Fuhlsbüttel wurden 13 Liter pro Quadratmeter gemeldet. Insgesamt 17 Mal mußte die Hamburger Feuerwehr Keller, Garagen und Straßensenken leerpumpen; drei Dachstühle in Rissen, Winterhude und Bergedorf wurden von Blitzschlägen abgefackelt.
Personen kamen nicht zu Schaden; lediglich zwei jugendliche Camper im Kreis Plön erlitten einen Schock, als in ihrer unmittelbaren Nähe ein Blitz einschlug, nachdem sie ihr Zelt verlassen hatten.
Auf der ohnehin vom Schicksal gebeutelten Bahnstrecke zwischen Altona und Kiel – selten fahren die Züge hier, wie sie's sollten – rührte sich zwischen 5.30 Uhr und 6.30 Uhr gar nichts; Blitze hatten in Schranken und Signale zwischen Pinneberg und Tornesch eingeschlagen. Bis zum Mittag mußten sich die Bahn-KundInnen weiterhin als flexibel erweisen und für nur wenige Stunden auf ihre verspäteten Züge warten.
Des ökologischen Ausgleichs halber war auch die Autobahn 23 bei Pinneberg für zwei Stunden wegen Überschwemmung gesperrt, im Hamburger Stadtgebiet mußte die Feuerwehr mehrere umgefallene Bäume von Straßen und dummerweise im Freien herumstehenden Autos räumen. Neben solchen allerdings zur Unzeit entstandenen Verkehrsbehinderungen haben die Regenfälle unter umwelttechnischen Aspekten vor allem eines bewirkt: einen kurzfristigen Rückgang der Ozonwerte.
Abgesehen von tupferweise eingestreuten Gewittern bleibt es in Hamburg und Schleswig-Holstein auch in den kommenden Tagen heiß . Das Seewetteramt prophezeit uns 25 bis 30 Grad. dpa/uwi
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