piwik no script img

Musik und Picknick im Park

■ „Sommernächte in Lesmona“: Zum vierten Mal veranstaltet die Deutsche Kammer-philharmonie am Wochenende in Knoops Park ein, respektive DAS Sommerfestival

Zum vierten Mal trägt die Deutsche Kammerphilharmonie zur musischen Attraktion von Bremen-Nord bei: Ein Gebiet, das sich kulturell ohnehin auf vielen Ebenen immer mehr mausert. Nun also wieder: „Sommer in Lesmona“ – aus leidiger Erfahrung auch gut auf den eventuellen Regen vorbereitet, der – und darüber freuen sich die MusikerInnen der Deutschen Kammerphilharmonie besonders – bisher nur wenige davon abgehalten hat, das reizvolle Sommerfestival im traditionellen „Knoops Park“ zu besuchen.

Gelage und Picknick sind erwünscht und in der Vergangenheit ist die reizvolle Synthese, wem sie denn gefällt, zwischen Kulinarischem und Kunst immer beispielhaft gelungen.

Das lag natürlich immer auch an den ebenso lockeren wie anziehenden Konzepten der Musikauswahl. Gab es im letzten Jahr Musik aus Amerika, geht es dieses Jahr in der wunderschönen, terrassenartigen Gartenlandschaft um das Thema „Sommernacht“: da paßt viel rein.

Zum Beispiel die „Italienische Serenade“ von Hugo Wolf, die betörend schöne Serenade in E-Dur von Antonín Dvorák oder auch die spritzige „Symphony classique“ von Sergej Prokofjew. Dieses Konzert wird der finnische Geiger und Dirigent John Stogards leiten (Freitag, 17. Juli, 19.30 Uhr) und es durch das selten gespielte frühe Fagottkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart ergänzen.

Wie immer gibt es am Samstag (ab 15 Uhr) ein originelles Kinderprogramm, das meines Wissens noch nie in Bremen aufgeführt worden ist: Nämlich Engelbert Humperdincks volkstümliche Oper „Hänsel und Gretel“ in einer Fassung für Blechbläser und Schlagzeug. Garant für hochkarätige Wiedergabe ist hier das aus der jungen deutschen Philharmonie hervorgegangene Ensemble „bach, blech & blues“.

Abends dann wieder – um 19.30 Uhr – Sommernachtsträume, diesmal der etwas anderen Art. Keiner kommt dafür mehr in Frage als Felix Mendelssohn Bartholdy, vor allem mit seinem spukhaft rauschenden „Sommernachtstraum“. Doch auch das hochvirtuose Konzert für Violine und Orchester mit dem Solisten Frank Peter Zimmermann und die brillante „Italienische Sinfonie“ wollen unter der Leitung von Gibert Varga verzaubern.

Und am Sonntag morgen um 11 Uhr entführen uns die Bläsersolisten der Deutschen Kammerphilharmonie ins Wien am Ende des 18. Jahrhunderts: Anton Salieri, Mozarts großer Konkurrent, Josef Triebensee, komponierender Oboist im Kärtnerthortheater und natürlich Mozart. Im Zentrum dieses beziehungsreichen Programms steht die Bläserserenade in Es-Dur, KV 375.

Weitere Leckerbissen des Sommerfestivals: Freitag Nacht die Blues-Night mit dem bach, blech & blues-Ensemble und in der Nacht darauf im open-air-Kino der Film „Sommer in Lesmona“ mit der Schauspielerin Katja Riemann.

Ute Schalz-Laurenze

„Sommer in Lesmona“ beginnt am Abend des 17. Juli um 19.30 Uhr und endet am 19. Juli gegen 13 Uhr. Nähere Informationen zum Festival erhält man unter Tel.: 33 91 1

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen