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Risse in Krümmel

■ Defekte Rohre im AKW entdeckt

Im Atomkraftwerk Krümmel sind erneut Risse an Rohrleitungen im Speisewassersystem entdeckt worden. 14 „Riß-Anzeigen“ wurden festgestellt, teilte das Kieler Energieministerium gestern mit. Radioaktivität sei aber nicht ausgetreten. Die zwischen fünf und zehn Millimeter langen und ebenso tiefen Risse hätten sich ausschließlich in älteren Leitungen gebildet, so Staatssekretär Wilfried Voigt (Grüne). Es sei unklar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen könne. Auch die Ursachen der Rißbildungen könnten erst in zwei bis drei Wochen analysiert werden.

Das AKW Krümmel ist seit dem 19. Juni wegen einer routinemäßigen Revision abgeschaltet. Der Reaktor war schon einmal von August 1993 bis Oktober 1994 vom Netz, weil zahlreiche Risse in Speisewasserrohren, die zum Reaktorkern führen, entdeckt worden waren. Die Ursache dafür sei inzwischen geklärt: Die Leitungen waren so eingebaut, daß sich Pfützen (Korrosionsmulden) bilden konnten, die die Schutzschicht an den Rohren angriffen, die eigentlich die Rißbildung verhindern soll. Diese Rohre, so Voigt, seien inzwischen ausgetauscht. Es gebe aber immer noch einige alte.

Ein Sprecher der Betreiberfirma HEW hob hervor, es sei noch keineswegs klar, ob die Anzeigen tatsächlich Risse seien. Dies könnten erst weitere Untersuchungen ergeben. Marion Lewandowski vom Verein Eltern für unbelastete Nahrung forderte den sofortigen Austausch des alten Materials: „Risse dürfen einfach nicht vorkommen.“ hh

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