: Arsen in der Elbe
■ Elb-Anrainer wollen grenzübergreifende Schadstoffbelastung weiter senken
Satte 880 Millionen Mark sind nach Ansicht der Elbe-Anrainerstaaten zum Schutz vor Hochwasser an der Elbe nötig. „Es ist das heftige Bemühen der Länder, hier den Bund in die Pflicht zu nehmen“, sagte der sächsische Umweltminister Arnold Vaatz (CDU) gestern bei der 11. Ministerkonferenz der Elbe-Anrainerländer in Geesthacht. Vertreten waren die Umweltministerien der sieben Elb-anlieger sowie Bayerns, Thüringens und Berlins.
Die beachtliche Summe ergibt sich aus einer neuen Schwachstellenanalyse der Deiche entlang der Elbe. „An vielen Orten muß dring-end erneuert und stabilisiert werden“, warnte Vaatz. Einen weiteren Schwerpunkt der künftigen Arbeit sieht Vaatz in der „Senkung der grenzübergreifenden Belastung“. Denn: „Ganz Böhmen entwässert in die Elbe, für Deutschland ist das eine schwere Belastung.“ Gefordert seien die grenznahen Chemiewerke in Tschechien. Sorgen bereiten den Anrainerstaaten vor allem Schadstoffe wie Cadmium oder Arsen in der Elbe. Zwar sei die Elbe im Gegensatz zu ihrem Zustand vor einigen Jahren nicht mehr einer der schmutzigsten Flüsse Mitteleuropas – nicht zuletzt dank Quecksilber-Sanierungsmaßnahmen, die Hamburg in Tschechien finanziere, wie Hamburgs Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) hervorhob. „Dennoch muß die chemisch-physikalische Beschaffenheit des Flusses weiter verbessert werden“, erklärten die zehn Bundesländer.
Am Nachmittag dann weihte die Delegation offiziell die neue „Fischtreppe“ am Wehr Geesthacht ein. Sie ist eine Art Aufstiegshilfe für Fische auf dem Weg elbaufwärts. Bisher bildete das Wehr Geesthacht eine Barriere. Die rund 2,5 Millionen Mark teure Fischtreppe ist bereits seit April 1998 in Betrieb. lno/hh
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