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Ein Geständnis ist kein Geständnis

Dem Geständnis eines 20jährigen aus Grevesmühlen, er sei an der Brandstiftung in dem Ausländerwohnheim in der Lübecker Hafenstraße beteiligt gewesen, glaubt die Lübecker Staatsanwaltschaft weiterhin nicht. Mike W., der zur Zeit eine Haftstrafe verbüßt, hatte bereits im Februar gestanden, er und zwei Freunde hätten das Feuer gelegt, bei dem am 18. Januar 1996 zehn Menschen getötet und 38 verletzt worden waren. Dieses Geständnis hatte er drei Tage später gegenüber der Staatsanwaltschaft widerrufen. Vor einer Woche hatte er sich in einem Spiegel-Interview erneut der Tat bezichtigt. Den Staatsanwälten erklärte der Mann dagegen am Freitag, er sei vom Spiegel „gelinkt“ worden.

Ab morgen berät der Bundesgerichtshof in Karlsruhe über die Revision zweier Nebenkläger gegen den Freispruch des Angeklagten Safwan Eid im Lübecker Brandprozeß. Das Urteil wird voraussichtlich am Freitag verkündet werden. Eid war im Juni 1997 vom Vorwurf freigesprochen worden, das Feuer in dem Ausländerwohnheim gelegt zu haben. dpa

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