: Segler wollen noch mehr segeln
■ Nach der 109. Travemünder Woche kritisieren Teilnehmer die Trennung in olympische und nicht-olympische Wettfahrten
Kaum war die 109. Travemünder Woche beendet, da wurde Selbstkritik geübt und die Zukunft geplant. „In den meisten Bereichen war ich sehr zufrieden, aber es gab auch Schwachpunkte“, sagte Organisationschef Stephan Schipplick gestern und versprach Abhilfe. Knapp 1400 Boote aus 35 Nationen waren vor Travemünde am Start
Besonders beanstandet wurde die erstmals durchgeführte Zweiteilung in olympische und nichtolympische Wettfahrten. „Die Segler kommen aus aller Welt nach Travemünde, um eine Woche lang zu segeln und natürlich auch wegen der Party. Es zerstört den Charakter des Festivals, wenn nur noch an drei oder vier Tagen gesegelt wird“, sagte der beste deutsche Contender-Segler Jan von der Bank aus Kiel.
Den Segel-Brüdern Helge und Christian Sach hingegen kam die Änderung zugute: Sie sicherten sich am Sonnabend ihren zweiten Regatta-Erfolg. Nach ihrem Sieg in der olympischen Tornado-Klasse waren die beiden Zarnekauer auch in der nichtolympischen Formula-18-Klasse nicht zu schlagen. Schipplick betonte, man wolle eine sehr gemäßigte Zweiteilung. „Die Klassen sollen uns die Formate mitteilen, in denen sie segeln wollen, wir werden dann mit ihnen reden.“ Auch der Geschäftsführer des Lübecker Yacht-Club, Claus-Dieter Stolze wünschte sich, daß die Segler die Veranstaltung aktiv mitgestalten – „denn wir machen die Travemünder Woche für sie“.
„Noch einiges zu tun“ gebe es auch an der Infrastruktur. „Das geht von der Verkehrsführung über die Sanitärsituation bis zur Vermarktung. Aber wir haben von der Stadt sehr positive Signale bekommen, daß die sehr weitreichende Unterstützung noch ausgebaut wird.“ Schließlich hat sich der Lübecker Yacht-Club um die Worlds beworben, die gemeinsamen Segel-Weltmeisterschaften der olympischen Klassen im Jahr 2003.
Lob gab es am Ende auch – für das Segelrevier und das Jury-System: Die Entscheidungen seien vermehrt auf dem Wasser und nicht mehr am grünen Tisch getroffen worden. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen