: Saumagen verbindet
Bonn (AFP/taz) – Drei Kilo Schweinefleisch und Mett sowie anderthalb Kilo Kartoffeln gehören in einen Pfälzer Saumagen à la Helmut Kohl. Viel zuviel, meint die Pfälzer Grüne Uschi Eid: Der ihre hat halb soviel Fleisch, dafür sechsmal mehr Zwiebeln und schärfere Gewürze: „Meiner hat mehr Pepp“, findet sie, die ihre Leibspeise „nicht nur mit Kohl in Verbindung gebracht“ sehen will. Die kulinarische Affinität zwischen Kanzler und Oppositionspolitikerin ist eine der Offenbarungen einer vor kurzem erschienenen Kochbuch-Trilogie. Ein Kleinstverlag ließ Politiker von CDU/ CSU, SPD und den Grünen ihre Lieblingsrezepte aufschreiben. Tendenz: Christdemokraten setzen vornehmlich auf Bodenständiges (z.B. Norbert Blüm = Kartoffelsuppe). Bei Rot-Grün kocht man ziemlich international, und SPD-Parteichef Oskar Lafontaine bedient mit „Toskanischer Forellenmousse“ gängige Klischees.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
