piwik no script img

„Asyl in der Kirche“ kritisiert Chipkarte

Scharfe Kritik an der Einführung von Chipkarten als Zahlungsmittel für Flüchtlinge in Berlin hat die Hilfsorganisation „Asyl in der Kirche“ geäußert. Durch diese Regelung würden Asylsuchende ausgegrenzt und stigmatisiert, betonte Vereinsmitglied Elisabeth Reese. Da die Chipkarte nur in Läden angenommen wird, die mit dem speziellen Abrechnungssystem ausgerüstet sind, müßten sie außerdem lange Wege in Kauf nehmen. Ein Einkauf auf dem Markt oder „beim Bäcker nebenan“ sei nicht möglich. Berlin ist das erste Bundesland, in dem die Sozialhilfe für Flüchtlinge auf elektronischen Karten gespeichert wird. Damit kann in bislang 50 Geschäften bargeldlos eingekauft werden. Von der Regelung sind rund 2.000 in der Bundeshauptstadt lebende Asylsuchende betroffen. Einen „sachlichen, nachvollziehbaren Grund“ für diese Handhabung gebe es nicht, kritisierte Reese. Das Land Berlin habe bis zum vergangenen Sommer an Flüchtlinge Bargeld ausgezahlt, „ohne daß Probleme entstanden wären“. epd

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen