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Hunderttausende Flüchtlinge

In der Region Drenica nördlich der Straße Pec–Pristina flohen an diesem Wochenende mindestens 30.000 Menschen. Heftige Artillerieangriffe wurden seit gestern morgen auch aus Poljance gemeldet. Das von der UCK noch bis vor kurzem kontrollierte Gebiet ist inzwischen zusammengeschrumpft. Dramatisch ist die Lage der etwa 50.000 Flüchtlinge aus Malishevo, die sich in den nahe gelegenen Bergen aufhalten. Es gibt kaum Wasser und Lebensmittel. Erstmals versuchte am Samstag ein Konvoi des UNHCR in dieses Gebiet zu gelangen.

Auch entlang der albanischen Grenze gehen die serbischen Angriffe weiter. Menschenrechtsaktivisten glauben, in der Region Westkosovo seien über 150.000 Menschen auf der Flucht. Vorsichtige Schätzungen gehen von mindestens 300.000 Flüchtlingen aus, die im Land umherirren oder bei Landsleuten untergeschlüpft sind.

Langsam wird auch in vielen Städten das Leben unerträglich. In Pec trauen sich Albaner nachmittags nicht mehr auf die Straße, da bewaffnete Zivilisten und Polizeieinheiten in der Stadt patrouillieren. Lebensmittel werden auch hier knapp, wie auch in der weiter südlich gelegenen Stadt Djakovica, wo angesichts des Flüchtlingsstroms jetzt schon 150.000 Menschen leben sollen. Nur in Pristina gehen die Menschen noch relativ normal ihren Geschäften nach.

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