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Asiatische Märkte reagieren enttäuscht

Hongkong/Berlin (rtr/taz) – Die Märkte reagierten auf die erste Grundsatzrede des japanischen Premiers Obuchi eher negativ. Der Nikkei-Börsenindex verlor im späten Handel 0,3 Prozent und schloß bei 15.829 Punkten. Auch die japanische Währung schwächte sich gegenüber der US-Währung ab und wurde nahe von 146 Yen zum Dollar gehandelt. „Obuchi fehlt die klare Sicht des Problems“, erklärte Yasuhisa Morikuni von der Bank of America.

Der chinesische Yuan fiel auf den mit 8,2799 Yuan je Dollar niedrigsten Stand in diesem Jahr. Auf dem grauen Markt wurden für einen Dollar bis zu 9,2 Yuan bezahlt. Wie auch der Hongkong-Dollar litt der Yuan vor allem unter Spekulationen über eine bevorstehende Abwertung. Dabei hatte die Regierung in Peking noch einmal betont, daß sie die eigene Währung nicht abwerten wolle. Der Verwaltungschef in der Sonderwirtschaftszone Hongkong, Tung Chee Hwa, bestätigte, daß der Hongkong-Dollar seine Bindung an den US-Dollar aufrechterhalten wolle. Er ist die letzte asiatische Währung, die noch an den US-Dollar angekoppelt ist. Analysten rechnen damit, daß bei einer Freigabe die gesamte Region in Mitleidenschaft gezogen würde, weil die Anleger dann das Vertrauen verlören.

Der Hongkong-Dollar ist auch wegen des Konjunkturabschwungs in Hongkong selbst in den vergangenen Monaten immer wieder unter Druck geraten.

Die Regierung hatte Anfang der Woche mitgeteilt, die Wirtschaftsleistung sei im ersten Quartal 1998 um 2,8 Prozent geschrumpft. Die Lage der Wirtschaft werde sich im Laufe des Jahres weiter verschlechtern. Volkswirte sagen für das Gesamtjahr eine Rezession voraus.

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