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938 Tote an DDR-Grenze

■ Arbeitsgemeinschaft 13. August fordert Erhalt der Mauerreste und Wachtürme

Nach Recherchen der Arbeitsgemeinschaft 13. August sind 938 Menschen Opfer des DDR-Grenzregimes geworden. Noch immer seien nicht alle Todesfälle geklärt, so daß die Zahl der Opfer noch auf 950 bis 1.000 steigen könne, sagte das Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Rainer Hildebrandt. Die Arbeitsgemeinschaft bemüht sich darum, die genaue Zahl der Opfer zu klären. Dazu zählt die Organisation alle bei Fluchtversuchen erschossenen und ertrunkenen Personen, aber auch Fahnenflüchtige der DDR-Grenztruppen und der Sowjetarmee, die an der Grenze ums Leben kamen.

Es dürfe nichts vertuscht werden, sagte gestern Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) bei der Pressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft anläßlich des Jahrestags des Mauerbaus am 13. August. „Der Fall der Mauer hat gezeigt, daß es sich lohnt, sich mit bestimmten Gegebenheiten nie abzufinden.“

Hildebrandt berichtete, daß eine kleine Kontrollbaracke am Checkpoint Charlie wieder aufgebaut werde. Es begrüßte auch, daß 44 Meter der von Ben Wargin geretteten Mauerteile künftig in der Bundestagsbibliothek aufgestellt würden. Gleichzeitig warnte Hildebrandt jedoch davor, Überreste der Mauer und Wachtürme zu beseitigen. Er forderte, einen Teil der Grenzsicherungsanlagen zu erhalten, um ihre Brutalität der Nachwelt zu zeigen. dpa/taz

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