: Wehrhafte Vergewaltigungsopfer
■ Plakatkleberinnen gegen angebliche Peiniger nicht gefunden
Die Staatsanwaltschaft hat jetzt das Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Frauen eingestellt, die im Mai Plakate mit den Bildern ihrer angeblichen Vergewaltiger an Häuserwände im Viertel geklebt hatten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnten die Täterinnen nicht ermittelt werden.
Auch der Aufruf der Polizei in der bundesweit ausgestrahlten Fernsehsendung „Explosiv“ sei erfolglos gewesen, so ein Polizeisprecher. Es hätten sich weder die abgebildeten angeblichten Täter noch die Frauen gemeldet. In Bremen seien die angeblichen Täter jedenfalls in keiner Form auffällig geworden. Die Frauen wurden nicht ermittelt.
Die taz hatte die Frauen seinerzeit ausfindig gemacht. „Die Täter haben zuviel Schiß, uns anzuzeigen, weil sie Angst haben, daß das ganze doch noch öffentlich wird“, sagte eine der Frauen, die sich als Plakatkleberin zu erkennen gegeben hatte, damals. JournalistInnen haben in Ermittlungsverfahren jedoch ein Aussageverweigerungsrecht, so daß sie vor der Polizei keine Angaben zum Sachverhalt machen müssen.
Die Frauen geben an, von den abgebildeten Männern mißbraucht und vergewaltigt worden zu sein. Die Taten seien jedoch verjährt. Das sei auch das Motiv für die Plakataktion. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen