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■ KommentarFlieger Klemann

Verkehrssenator Jürgen Klemann macht sich immer mehr zum Outlaw des Senats. Nachdem er die Sparpolitik seiner SPD-Kollegin Fugmann-Heesing ausgebremst hat, macht er sich nun an den Konsensbeschluß der Regierung, der klar vorsieht, die innerstädtischen Flughäfen nach dem Ausbau des Airports Schönefeld zu schließen. Klemanns Argumente für den Erhalt des Flughafens Tempelhof sind nicht neu: Für Geschäftsmenschen und Regierungsflieger soll der Flugplatz offengehalten werden. Wer Wichtiges zu leisten hat, der darf über die Häuser brummen, auch wenn dies laut und stadtunverträglich ist.

Der Verkehrssenator wendet sich damit eindeutig gegen das gefaßte Ziel des Senats. Dort ist beschlossene Sache, Schönefeld zum „Luftkreuz“ auszubauen: ein fragwürdiges Megaprojekt einerseits zwar, das andererseits jedoch den Flugverkehr aus der Stadt verbannt.

Mit seinem Vorstoß provoziert Klemann nicht allein seine Kollegen in der Großen Koalition. Er ist darüber hinaus auch eine Provoktion für den geplanten Ausbau des Großflughafens vor den Toren der Stadt. Denn für diesen sollen gerade private Unternehmen kräftig in die eigene Tasche greifen. Und nur der zahlt, der sich auch Rendite verspricht. Taucht dagegen mit Tempelhof ein weiterer Konkurrent im Airportgeschäft auf, steht zu befürchten, daß einige Investoren abheben – um das Weite zu suchen. Rolf Lautenschläger

Bericht Seite 22

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