Nachfolger für Kottmair-Areal gesucht

■ Ehemaliges Kottmair-Grundstück am Leipziger Platz steht wieder zum Verkauf. TLG sucht Investoren. Stimmann für Parzellierung

Für das sogenannte Kottmair- Areal, eines der großen Filetgrundstücke am Leipziger Platz, werden neue Investoren gesucht. Nach der Pleite der Münchener Unternehmer Peter und Isolde Kottmair stehe das Grundstück wieder zum Verkauf, sagte gestern Sabine Pendrop, Sprecherin der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft TLG. Man wolle jetzt dafür sorgen, daß an diesem herausragenden Platz ein Bau entstehe. Der Leipziger Platz dürfe wegen des gescheiterten Projekts nicht auf Jahre eine Brache bleiben.

Ob das Grundstück en bloc oder Stück für Stück verkauft werden soll – wofür Staatssekretär Hans Stimmann von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung plädiert –, ist noch nicht geklärt. Wie aus der TLG zu erfahren war, sei auch nicht entschieden, was mit der bestehenden Planung des italienischen Architekten Aldo Rossi geschehen werde. Möglich wäre, daß neue Investoren einem anderen baulichen Entwurf den Vorzug geben könnten. Die TLG werde nach der öffentlichen Ausschreibung des Grundstücks daraufhin die Angebote prüfen.

Bislang war noch nicht klar, ob die TLG das Grundstück selbst bebauen oder einen zweiten Anlauf zur Veräußerung machen will. Der zwischen Peter und Isolde Kottmair sowie der TLG im September 1995 geschlossene Kaufvertrag war kürzlich rückabgewickelt worden. Die Investoren hatten auf dem am Leipziger Platz gelegenen 27.000 Quadratmeter großen Grundstück für 1,2 Milliarden Mark einen Unterhaltungskomplex für den Cirque du Soleil nach Plänen Aldo Rossis geplant.

Nach Angaben der Treuhand- Liegenschaftsgesellschaft überwies Kottmair vom vereinbarten Kaufpreis von 310 Millionen Mark jedoch weder die erste Rate, noch legte er eine Finanzierungszusage einer Bank vor. Kottmair wiederum hielt den Kaufpreis für überhöht, weil es sich entgegen den Annahmen nicht um ein baureifes Grundstück gehandelt habe. Die TLG hatte den Vorwurf der arglistigen Täuschung zurückgewiesen. Kottmair soll nach offiziell nicht bestätigten Angaben bei der Rückabwicklung über sieben Millionen Mark erhalten haben. rola/dpa