: Unterm Strich
Es gilt, einen verdienten Ritter des Blasblechs anzuzeigen. Der norwegische Jazz-Saxophonist und Komponist Jan Garbarek ist in Oslo zum „Ritter erster Klasse des St.-Olavs-Ordens“ ernannt worden. Wie die Zeitung Aftenposten am Dienstag meldete, haben Norwegens König Harald V. und die Regierung dem 51 Jahre alten Musiker die selten vergebene erste Klasse des Ordens für seine „Verdienste um das norwegische Musikleben“ verliehen. Garbarek, der seit Anfang der siebziger Jahre als Saxophonist zu den bekanntesten europäischen Jazzmusikern gehört, bedankte sich sichtlich gerührt und ausdrücklich auch beim König und erklärte, dies sei die „wichtigste Auszeichnung“ seines Lebens.
Nicht bloß Geist und Macht sollen dieser Tage versöhnt werden. Mit einem Aufruf zur Versöhnung von Wissenschaft, Religion und spirituellem Denken im 21. Jahrhundert hat am Dienstag der „Welt-Philosophen-Treff '98“ in Genf begonnen. „Wir können die Natur nicht zwingen, alle ihre Geheimnisse preiszugeben“, sagte der indische Erziehungsminister Murli Manohar Joshi in seiner Eröffnungsrede. Die Komplexität der Welt könne nicht ausschließlich durch Mathematik und Experimente erklärt werden. Der Glaube sei dafür mindestens genauso wichtig wie die Erkenntnisse der modernen Physik. Der erste Tag der Veranstaltung, die noch bis zum Freitag dauert, stand im Zeichen der religiösen Vielfalt und Toleranz. Die vom indischen Maeer's Maharshtra Institut für Technologie mit Unterstützung der Unesco organisierte Konferenz soll „ethische Richtlinien für das 21. Jahrhundert“ aufstellen, die an die Regierungen aller UN-Mitgliedsstaaten verteilt werden. An dem „Welt-Philosophen- Treff“ beteiligen sich rund 150 Religionswissenschaftler, Philosophen und Forscher aus Fachgebieten wie Gentechnik, Management, Abrüstung und Erziehung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen