■ Neuer Präsident von Paraguay hält Wort: Ehemaliger Putschgeneral Oviedo freigelassen
Buenos Aires (taz) – Paraguays neuer Präsident Raul Cubas hat Wort gehalten und drei Tage nach seiner Amtsübernahme den Putschgeneral Lino Oviedo auf freien Fuß gesetzt. Oviedo war im März von einem Gericht in Asunción zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er im April 1996 einen Putsch gegen den damaligen Präsidenten Carlos Wasmosy angeführt hatte. Wasmosy und Oviedo gehören zwar beide der seit über 50 Jahren regierenden Colorado-Partei an, sind aber stark verfeindet.
Als Oviedo Ende 1997 von den Colorados zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde, ließ Wasmosy das Gerichtsverfahren gegen den Exgeneral anstrengen. Als neuer Kandidat der Colorados rückte der Oviedo- Freund Cubas nach. Im Mai wurde er zum Präsidenten Paraguays gewählt. Wiederholt hatte er angekündigt, das „politische Urteil“ gegen Oviedo aufheben zu wollen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen unterzeichnete Cubas jetzt das Begnadigungsdekret. Ingo Malcher
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen