: Standort D gefragt
■ Mehr ausländische Direktinvestitionen
Berlin (taz) – Rund 14 Milliarden Mark haben ausländische Unternehmen im ersten Halbjahr 1998 in Deutschland investiert. Das ist bereits mehr als dreimal soviel wie im gesamten Jahr 1997, das allerdings einen Minusrekord vorzuweisen gehabt hatte. Fünf Wochen vor der Bundestagswahl sah Wirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) das als Beweis dafür, „daß wir die Weichen für den Standortwettbewerb richtig gestellt haben“. Steuerentlastungen für Unternehmer, die Öffnung der Telekommunikations- und Energiemärkte und Privatisierungen hätten die Bedingungen verbessert.
Konjunkturexperten können diese Erklärung nicht nachvollziehen. „Es gibt doch überhaupt noch keine aufgeschlüsselten Zahlen, in welchen Bereichen sich die Direktinvestitionen erhöht haben“, moniert etwa Arne Heise vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI). Zudem erfasse die deutsche Statistik die Direktinvestitionen so restriktiv, daß die Zahlen insgesamt sehr niedrig seien und schon eine größere Investition eines Konzerns für „unglaubliche Steigerungen“ sorge.
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