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Clinton sagt Terrorismus den Kampf an

■ Der US-Präsident verbietet Geschäfte mit Bin Laden und fordert andere Regierungen auf, diesem Beispiel zu folgen. Ein britischer Experte bestreitet, daß in der bombardierten sudanesischen Fabrik Chemi

Washington/Nairobi (AFP/dpa/ taz) – Ungeachtet massiver Vergeltungsdrohungen nach den US- Angriffen in Afghanistan und Sudan wollen die USA den Kampf gegen Terroristen verstärken. „Unsere Bemühungen können und werden nicht mit diesem Schlag enden“, sagte US-Präsident Bill Clinton in einer Fernsehansprache am Samstag. Die USA seien entschlossen, den Kampf gegen den Terrorismus weltweit fortzusetzen. Es sei höchste Zeit, daß internationalen Terroristen gezeigt werde, daß auch sie verletzbar seien.

Gleichzeitig verbot Clinton allen US-Bürgern und Firmen Geschäftskontakte zu dem muslimischen Extremisten Ussama Bin Laden, der nach Überzeugung Washingtons hinter den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania stand. Er forderte andere Regierungen auf, dem Beispiel der USA zu folgen.

Die amerikanische Öl- und Gasgesellschaft Unocal kündigte in einer Reaktion auf die US-Angriffe an, ihre Pläne, eine Pipeline durch Afghanistan zu bauen, vorerst ad acta zu legen. Die Pipeline sollte ein großes Gasfeld in Turkmenistan mit Pakistan verbinden und dazu beitragen, die zentralasiatischen Energiereserven dem Weltmarkt zugänglich zu machen.

Inzwischen mehren sich die Zweifel an der offiziellen amerikanischen Darstellung, in der am Donnerstag im Sudan bombardierten Fabrik seien chemische Waffen hergestellt worden. Der britische Ingenieur Tom Carnaffin sagte gegenüber britischen Medien, die Fabrik in Khartum sei dazu nicht in der Lage gewesen. Carnaffin arbeitete von 1992 bis 1996 in der Firma. Mehrere Ingenieure aus Jordanien stützten die Angaben Carnaffins und versicherten, Bin Laden habe keinerlei Verbindung zu der Fabrik gehabt.

Die britische Sonntagszeitung Observer zitierte darüber hinaus eine Parlamentserklärung von Staatssekretär Tony Lloyd aus dem britischen Außenministerium vom 10. März. Lloyd hatte damals versichert, daß die britische Regierung die US-Behauptung über die Entwicklung chemischer Waffen im Sudan nicht bestätigen könne. Ihr sei kein stichhaltiger Beweis aus der jüngsten Zeit dafür bekannt, sagte Lloyd. Der Sudan hatte nach dem Angriff bei der UNO Klage gegen die USA erhoben und die Entsendung einer Untersuchungskommission auf das Fabrikgelände gefordert.

Die kenianische Regierung fürchtet offenbar neue Attentate, falls der Prozeß gegen mutmaßliche Beteiligte des Bombenanschlags auf die US-Botschaft in Nairobi in dem ostafrikanischen Land stattfindet. Die Sicherheitsorgane bevorzugten deshalb eine Überstellung von drei in Kenia festgenommenen Hauptverdächtigen an die USA, berichtet die Zeitung Sunday Nation.

Agenten des FBI und kenianische Kriminalbeamte haben die drei in den letzten Tagen mehrfach in Nairobi verhört und waren dabei unter anderem auf die Spur des Hotels gekommen, in denen die Attentäter offenbar die Autobombe gefertigt hatten. Die Männer seien als Fischhändler getarnt über den Hafen Mombasa ins Land gekommen. Alle drei Verdächtige hätten bereits Geständnisse abgelegt und den saudiarabischen Terroristenführer Ussama Bin Laden als Auftraggeber bezeichnet, berichtet die Zeitung.

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