: Paris lädt Irans Präsidenten nach Frankreich ein
■ Die Regierung in Teheran möchte auf das internationale Parkett zurückkehren
Teheran (AFP) – Der französische Außenminister Hubert Vedrine hat den iranischen Staatschef Mohammed Chatami zu einem Besuch in Frankreich eingeladen. Irans Präsident sei in Paris willkommen, sagte Vedrine bei seinem zweitägigen Besuch in Iran. Ein Termin für den Besuch könne bei einer Visite seines iranischen Amtskollegen festgelegt werden. Irans Außenminister Kamal Charrasi soll den Worten Vedrines zufolge „Ende des Jahres oder Anfang des kommenden Jahres“ nach Frankreich reisen.
Nach Auffassung Vedrines strebt Iran wieder eine zentrale Rolle in der internationalen Staatengemeinschaft an. Angesichts der Größe, des Potentials und der Lage des Landes seien solche Ambitionen verständlich, sagte Vedrine gestern nach Gesprächen mit Chatami und Charrasi in Teheran.
Es war der erste offizielle Iran- Besuch eines französischen Außenministers seit Mai 1991. Im August des Jahres waren die beiderseitigen Beziehungen durch den Mord an dem im Exil bei Paris lebenden Ex-Regierungschef Bachtiar schwer belastet worden.
Unterdessen wurde in Teheran der berüchtigte Ex-Direktor des Hauptstadt-Gefängnisses Evin durch ein Attentat getötet. Wie Radio Teheran meldete, wurde Assadollah Ladschewardi am Sonntag im Laden seines Schneiders von den tödlichen Kugeln getroffen. Dem Sender zufolge steckten „konterrevolutionäre Elemente“ hinter dem Anschlag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen