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Ruanda und Uganda drohen mit Gegenintervention

■ Die ostafrikanischen Unterstützer der Rebellen im Kongo wollen angesichts des Eingreifens aus dem Süden nicht untätig bleiben und erinnern an ihre eigenen „Sicherheitsinteressen“

Berlin (taz) – Die massive Intervention aus dem südlichen Afrika bietet den Rebellen der „Kongolesischen Sammlung für Demokratie“ (RCD) in der Demokratischen Republik Kongo die Gelegenheit, ihre eigene militärische Unterstützung aus dem Ausland zu legitimieren und öffentlich zu machen. In Reaktion auf das Eingreifen Simbabwes und Angolas drohen Ruanda und Uganda mit einem eigenmächtigen Vorgehen auf Rebellenseite.

Ruanda „behält sich das Recht vor zu intervenieren und in jeder Form, die es für angemessen hält, dem kongolesischen Volk bei seiner Suche nach einer dauerhaften Lösung zu helfen“, warnte die ruandische Regierung am Freitag in einer Erklärung und erinnerte an das „spezifische Sicherheitsinteresse“ Ruandas im Kongo, von dessen Territorium ruandische Hutu- Milizionäre immer wieder Ruanda angreifen. Die Probleme des Kongo seien nicht die ausschließliche Angelegenheit des südlichen Afrika und daher hätten andere Länder konsultiert werden müssen.

Ugandas Präsident Yoweri Museveni äußerte sich ähnlich. „Uganda könnte nach angemessener Beratung gezwungen sein, unabhängig zum Schutz seiner eigenen Sicherheit tätig zu werden“, erklärte er am Samstag. Ein Sprecher der ugandischen Armee hatte am Vortag der simbabwischen Armee im Kongo mit einer massiven Niederlage gedroht. Am Tag darauf sagte er aber, er habe nur seine persönliche Meinung gesagt.

Inoffiziell war schon zu Beginn der Rebellion Anfang August klar, daß die Armeen Ruandas, Burundis und möglicherweise auch Ugandas wegen ihres Wunsches nach Sicherheit jenseits ihrer Grenzen zum Kongo an der Rebellion beteiligt waren. Aber bisher hatten diese Länder eine Truppenentsendung in den Kongo immer dementiert. Burundis Regierung verhält sich inzwischen weitestgehend neutral, um den eigenen Hutu-Rebellen keine neue Angriffsfläche zu liefern. D.J.

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