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Erfolg einer Dienstfahrt

■ Kuba soll bis zum Jahr 2000 Teil der karibischen Wirtschaftsgemeinschaft werden

Berlin (taz) – Drei Wochen lang war Fidel Castro auf Dienstreise durch die verschiedenen Staaten der Karibik. Er kann nun die Früchte ernten: Die Karibik will Kuba voll und ganz in ihre Pläne zur regionalen Wirtschaftsintegration aufnehmen. Dies bekräftigten die Regierungschefs der Dominikanischen Republik und des Caricoms, der 15 Inselstaaten der Karibik umfassenden Wirtschaftsgemeinschaft, bei ihrem Gipfeltreffen am Wochenende.

Castro war lediglich als Beobachter eingeladen – und doch war er der Star der Show. Über lange Jahre galt Kubas Revolutionsführer den Regierungschefs der Nachbarstaaten als kommunistisches Schreckgespenst. Heute geht er von einem Händeschütteln mit ehemaligen Erzfeinden zum nächsten. Kuba solle, so die Abschlußerklärung des Treffens, „noch vor dem Jahr 2000 aktives und gleichberechtigtes Mitglied des Caricom“ werden – und zwar ohne politische Bedingungen. Man habe zwar allgemein „über die Bedeutung der Demokratie für die wirtschaftliche Entwicklung geredet“, so Caricom-Generalsekretär Carrington, aber das war es auch schon: „Wir haben nicht die interne politische Situation in Kuba oder irgendeinem anderen Land diskutiert.“

Um so deutlicher wurde indes über die Politik der USA gesprochen: darüber, daß die US-Hilfe für die Region in den vergangenen fünf Jahren um 25 Prozent zurückgegangen ist und daß die Karibik bei dem Freihandelsabkommen Nafta der USA mit Kanada und Mexiko vor der Tür bleibt. Auch die Kritik am US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba wurde wiederholt, insbesondere auch gegen das Helms-Burton-Gesetz, das die US- Sanktionen auch auf Firmen aus anderen Staaten ausweitet, sollte bei ihren Kuba-Geschäften enteigneter Besitz im Spiel sein.

Karibische Probleme hingegen plagt derzeit die Anti-Castro- Front in den USA. Gegen führende Mitglieder der mächtigsten Organisation des kubanischen Exils, der Kubanisch-Amerikanischen Nationalstiftung (CANF), wurde in Puerto Rico ein Prozeß wegen Mordversuchs an Fidel Castro eröffnet. Im Oktober hatte die US-Küstenwache bei Puerto Rico eine Yacht aufgebracht, deren Besatzung mutmaßlich plante, Castro bei seinem damaligen Besuch in Venezuela zu erschießen. Die CANF, die unter ihrem kürzlich verstorbenen Präsidenten Mas Canosa zu einem zentralen Machtfaktor in der US-amerikanischen Kuba-Politik geworden ist, hatte sich von Attentatsversuchen bislang distanziert. Besitzer der Yacht allerdings ist Antonio Llama, ein Führungsmitglied der Nationalstiftung. Bert Hoffmann

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